OCPI – der universelle Kommunikationsstandard für CPOs
Was ist OCPI überhaupt?
OCPI ist eine Abkürzung für Open Charge Point Interface. Übersetzt beschreibt der Name auch eigentlich schon die Aufgabe von OCPI, denn es handelt sich um eine offene Ladesäulen-Schnittstelle. Das bedeutet jedoch nicht, dass hier die Ladesäulen selbst Informationen weitergeben, sondern Ladesäulenbetreiber:innen mit eMobility Service Providern. Mit anderen Worten ist OCPI ein Kommunikationsstandard auf Basis von API – also Mechanismen, die es zwei Software-Komponenten ermöglichen, über einheitliche Definitionen und Protokolle miteinander zu kommunizieren.
Warum ist die Ladesäulen-Schnittstelle offen?
Weil OCPI für viele verschiedene Teilnehmer:innen offen ist. Damit ermöglicht OCPI eine einfache und automatisierte Zusammenarbeit zwischen Ladesäulenbetreiber:innen und anderen Anbieter:innen von E-Mobilitätsdiensten.
Was bedeutet das?
OCPI kann beispielsweise dabei unterstützen:
- Ladevorgänge zu autorisieren
- Informationen über Ladestationen und deren Nutzung auszutauschen
- Ladeberichte zu übermitteln
- Intelligente Ladebefehle abzuwickeln
Was ist so praktisch an OCPI?
OCPI ermöglicht flexible Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Parteien, die beliebig erweitert werden kann. Insgesamt wird damit das Laden von E-Fahrzeugen effizienter.
- OCPI ist AFIR-konform: OCPI unterstützt das sogenannte Open Charge Metering Format, kurz OCMF. Damit wird Strom einheitlich gemessen. Das hat zur Folge, dass die Korrektheit und damit die Eichamtskonformität der übermittelten Daten gewährleistet ist.
- OCPI ist erprobt und herstellerunabhängig: Mit OCPI können unterschiedliche Hersteller:innen ihre Software miteinander verknüpfen. Einige proprietäre Lösungen bedeuten hier zusätzlichen Programmieraufwand. Mit der Lösung OCPI ist das kein Problem, denn die Anbindung ist fast immer identisch. Mit einfacheren Worten: OCPI ist eine Schnittstellen-”Sprache”, die von sehr vielen Programmen “gesprochen” wird, daher ist sie leicht verständlich und vielfach einsetzbereit.
Welche Versionen sind im Umlauf?
- Version 2.1.1 ist die Ursprungsversion des Kommunikationsstandards
- Version 2.2.1 ist bereits teilweise implementiert
- Version 3.0 ist derzeit noch nicht besonders weit verbreitet
Wie nutzen wir OCPI im Direct Payment für E-Mobility?
Die Grafik veranschaulicht, wo die E-nfinity Solution von FINETELLIGENCE andockt und welche Funktionen sie genau abdeckt. Die OCPI-Schnittstelle – oder an dessen Stelle eine proprietäre Schnittstelle – verbindet das Charge Point Management System, kurz CPMS, eines CPOs mit unserem Multi-Protokoll-Router, abgekürzt MPR. Damit weiß unsere Software, wie viel Strom ein E-Fahrzeug bereits getankt hat und kann in Kombination mit dem Enterprise Management Portal (EMP) einen Beleg erstellen und die Zahlung verarbeiten.
Wie funktioniert OCPI?
OCPI verfügt über viele Module – also beispielsweise Location, Sessions oder Tarife. Je nach Modul werden unterschiedliche Daten überliefert und abgefragt. Beim sogenannten Kommando-Modul sind das klassischerweise die Befehle an die Ladesäule: “Ladung starten” sowie “Ladung stoppen”.
Unter dieser Vielzahl an Modulen sind auch einige für Direct Payment optional. FINETELLIGENCE benötigt also nicht unbedingt die vollständige OCPI-Schnittstelle. Zur korrekten Darstellung der Tarife für geladenen Strom benötigen wir beispielsweise Stammdaten sowie die jeweilige Session des Ladevorgangs des jeweiligen Standortes. Damit greifen wir Informationen zum Ladevorgang, zum Ladezustand des Fahrzeugs und der Ladeleistung ab und können die Zahlung korrekt abwickeln.
Das Großartige an OCPI ist, dass all diese Informationen über lediglich eine einzige Schnittstelle kommuniziert werden können.